Abfälle aus der Restmüllsortieranlage, die kleiner als 70 Millimeter sind, gelten als organische Nassfraktion (ONF). Oft wird dieser Strom direkt bei einem Biogas-Fermenter abgesetzt. ONF enthält jedoch noch weitere wertvolle Rohstoffe oder inerte Ströme, die durch diese Anlage extrahiert werden. So enthält ONF beispielsweise immer noch 3 % Kunststoff.
ONF besteht zu 50 % aus Feuchtigkeit. Ein großer Teil der Feuchtigkeit befindet sich in der Fraktion, die kleiner als 6-8 mm ist. Diese Fraktion kann mit Hilfe eines Siebes abgetrennt werden. Die Gasausbeute der Fraktion, die kleiner als 6-8 mm ist, ist gering. Durch Trocknung lässt sich die Masse dieser Fraktion um 50 % reduzieren. Auch eine weitere Wiederaufbereitung dieser Fraktion ist möglich.
Die Fraktion 6-70 mm enthält viele verformbare 2D-Materialien. Mit Hilfe von Windsichten werden Folien und Papier von den 3D-Materialien wie Kunststoff, Holz, Stein, Glas, Metallen und Nichteisenmetallen getrennt. Nach der Enteisenung der 3D-Materialien mit Hilfe von Magneten wird der Kunststoff über Nahinfrarotscanner (NIR) separiert.
Was bleibt, läuft durch einen X-Tract, ein Strahlungsgerät, das mit Hilfe von Röntgen- und Infrarottechnik Abfallsorten bis auf die molekulare Ebene durchleuchten kann. Auf Basis der Durchlässigkeit werden Steine und Glas extrahiert. Die organische Fraktion, die übrigbleibt, kann in den Fermenter geleitet werden und liefert eine hohe Gasausbeute.
Die Steinfraktion kann als Rohmaterial verkauft werden. Das Glas ist mit einer Reinheit von über 95 % als Rohstoff für die glasverarbeitende Industrie geeignet.
Eine ONF-Sortieranlage kann je nach Kundenwunsch mit einer Verarbeitungskapazität von 5 bis 40 t/h konzipiert und realisiert werden.
