GFT-Aufbereitungsanlage
In vielen europäischen Ländern werden Gemüse-, Obst- und Gartenabfälle in einem separaten Container gesammelt. Es handelt sich um ein wertvolles organisches Material, das zur Herstellung von Kompost (für den Garten oder fruchtbare Felder) und durch Fermentation zur Erzeugung erneuerbarer Energie verwendet wird. Aber wie funktioniert das?
Unsere GFT-Wiederaufbereitungsanlage sortiert im ersten Schritt die Störstoffe aus. Viele Menschen tun ihr Bestes, aber oft befinden sich noch Glas, Steine, Metall, Papier oder Plastik im Biomüll. Diese Stoffe werden mit Hilfe von Magneten, Sieben, Windsichtern und anderen Trennverfahren extrahiert. Ein Beispiel dafür ist der X-Tract, ein Strahlungsgerät, das mit Hilfe von Röntgen- und Infrarottechnik Abfallsorten bis auf molekulare Ebene durchleuchten kann. Auf Basis der Durchlässigkeit (Dichte) werden Steine und Glas aus dem Biomüll extrahiert.
Vergärung zu Biogas
Der Biomüll wird in einem Vorverarbeitungsschritt durch Sieben in drei Fraktionen (fein, mittel und grob) aufgeteilt. Die mittlere Fraktion geht in einen Fermenter zur Erzeugung von Biogas. Was danach übrigbleibt, ist der Gärrest. Der Gärrest wird wieder mit den feinen und groben GFT-Fraktionen gemischt und geht in die Kompostieranlage. Während des Kompostierungsprozesses wird Luft zugeführt. Luft, Bakterien und Schimmelpilze zersetzen das organische Material, wodurch es auf etwa 60 °C erwärmt wird. Durch die Temperatur verlieren die vorhandenen Unkrautsamen ihre Keimkraft und wird das kompostierte Material getrocknet. Nach etwa drei Wochen wird das kompostierte Material in der Nachbearbeitung gesiebt. Alles zwischen 10 und 12 mm ist für die Verwendung als Kompost geeignet.
Wertvolle Mineralien und Bodenstruktur
Kompost wird als Bodenverbesserer verwendet. Er enthält wertvolle Mineralien und sorgt für eine gute Bodenstruktur. Landwirte nutzen ihn beispielsweise, um auf ihren Feldern mehr Feuchtigkeit und Nährstoffe speichern zu können. Auch im Gartenbau und im eigenen Garten ist Kompost unverzichtbar.
Alles, was größer als 12 mm ist, wird in der Nachbearbeitung nach Infrarot- und Röntgentechnik mit ballistischen Separatoren in drei Ströme getrennt: Holz, Stein/Glas und Reststoffe. Die Holzfraktion wird als Brennstoff in einem Biomassekraftwerk verarbeitet. Die Stein/Glas-Fraktion dient als Baustoff im Straßenbau. Die Restfraktion, die noch aus Textilien, Papier und Kunststoffen besteht, wird thermisch verarbeitet.
Fast alles wird wiederverwendet
Im Durchschnitt werden 60 % aller Abfälle im GFT-Container zu Kompost verarbeitet. 20 % sind Feuchtigkeit, 10 % Holz, 6 % Stein/Glas und schließlich nur 4 % Reststoffe (Kunststoff, Textilien).